Wir bilden die Zukunft der Branchen

 

Die Branchen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Bauwirtschaft sind stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. Dürren, Stürme oder Starkregen können erhebliche Schäden anrichten, die das Potential haben, die Produktivität der Branchen dauerhaft einzuschränken und Arbeitnehmer*innenkonflikte zu verschärfen. Im Fokus des Projekts Climate-b-ready steht die Entwicklung von Formaten der beruflichen Bildung zur Klimaanpassung der Branchen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Bauwirtschaft. Diese ermöglichen Berufseinsteiger*innen informiert auf neue gesellschaftliche und betriebliche Herausforderungen zu reagieren und Anpassung an den Klimawandel mitzugestalten.

Haben Sie Fragen zum Projekt?

E-Mail: ronja.endres@peco-ev.de | Tel.: +49 (0)30 246 39 301

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Der Forst-, Agrar-, und Baubereich sind von den Auswirkungen des Klimawandels in mehrfacher Hinsicht betroffen. Der Klimawandel verändert Ressourcennutzung und Produktionsstruktur. Outdoorworker*innen sind höheren Risiken durch Extremwetterereignisse ausgesetzt. Erfahren Sie mehr:

Forstwirtschaft

Seit 2018 kommt es zu großflächigem Waldsterben im Harz und anderen Regionen Deutschlands.

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Das liegt an der massiven Ausbreitung des Borkenkäfers, dessen Verbreitung durch Trockenheit und Fichten-Monokulturen begünstigt wurde.  Neben dem Waldsterben haben deutsche Waldbestände zunehmend mit Dürrezeiten zu kämpfen. Diese produzieren Trockenstress, der zu Vitalitätseinbußen und Zuwachsverlust führt. Dürrezeiten machen Wälder außerdem vulnerabel für Gefahren wie Waldbrände und Stürme. 

Aus diesen Gründen ist eine Klimaanpassung der Branche besonders wichtig. Der Wandel hin zu Mischwäldern ermöglicht einen besseren Widerstand gegen Schädlinge und klimatische Schwankungen. Eine sorgfältige Pflege des Waldbodens dient zur Wasser-, Nährstoff- und Kohlenstoffdioxidspeicherung. Bäume sind natürliche CO2-Speicher und damit zentraler Bestandteil von Klimawandelprävention- und anpassung.

Outdoorarbeiter:innen in der Forstwirtschaft arbeiten unter höheren Jahresdurchschnittstemperaturen, wodurch sich das Risiko für körperliche Erschöpfung und Hitzeschlag erhöht.  Die verstärkten UV-Strahlungen erhöhen das Hautkrebsrisiko. Die erhöhte Lufttemperatur kann Pollenbelastung verstärken und die Ausbreitung übertragbarer Krankheiten durch Zecken und Mücken begünstigen.  Aufgrund der geringen Resilienz der Waldbestände gegenüber Extremwetterereignissen, erhöht sich auch die Arbeitsbelastung von Forstwirt*innen. Ein zunehmender Teil der Arbeitszeit entfernt auf die Beseitigung von Schadholz. Outdoorworker*innen können sich unter anderem durch schützende Arbeitskleidung und regelmäßige Zeckenkontrolle vor steigenden Gesundheitskrisen schützen.

Bauwirtschaft

Anpassungsmaßnahmen im Bausektor richten sich auch auf den Schutz der Bewohner*innen der Gebäude.

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Extremtemperaturen können zur Überhitzung des Innenraums führen, besonders in stark besiedelten Stadtbereichen und schlecht isolierten Gebäuden. Überhitzungsgefahr stellt besonders für ältere und vorerkrankte Menschen ein Risiko dar.

Anpassungsmaßnahmen im Bausektor richten sich somit auch immer auf den Schutz der Bewohner*innen der Gebäude. Die Dämmung zum sommerlichen Wärmeschutz kann vorangetrieben werden. Auch für Neubau und Bestandssanierung gibt es Möglicheiten, Kühlungsmaßnahmen an der Fassade vorzusehen. Begrünungsmaßnahmen haben ebenfalls positive Auswirkungen auf Raumklima, Luftqualität und biologische Vielfalt in der Umgebung. Für Gebäudeschäden müssen zunehmend neue handwerkliche Praxen angewendet werden, wie die Ziegelverklammung.

Outdoorarbeiter:innen in der Bauwirtschaft arbeiten unter höheren Jahresdurchschnittstemperaturen, wodurch sich das Risiko für körperliche Erschöpfung und Hitzeschlag erhöht. Die verstärkten UV-Strahlungen erhöhen das Hautkrebsrisiko. Laut der Berufsgenossenschaft BG BAU ist weißer Hautkrebs bereits heute einer der häufigsten Berufskrankheiten dieser Arbeitnehmer*innengruppe. Extremwetterereignisse wie Stürme oder Starkregen erhöhen zusätzlich das Umfallrisiko auf der Baustelle. Die erhöhte Lufttemperatur kann Pollenbelastung verstärken und die Ausbreitung übertragbarer Krankheiten durch Zecken und Mücken begünstigen. Outdoorworker*innen können sich unter anderem durch schützende Arbeitskleidung und regelmäßige Trinkpausen vor steigenden Gesundheitskrisen auf der Baustelle schützen.

Agrarwirtschaft

Der Klimawandel führt zu erheblichen Ertragsschwankungen im Ackerbau.

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Er verlängert die Vegetationsperiode und das Risiko späten Frosts. Beides birgt die Gefahr des Ernteverfalls. Extremwetterereignisse wie Dürre, Hagel und Überschwemmung gefährden die Produktion in der Landwirtschaft zusätzlich. Sie begünstigen die Bodenerosion, welche zum Verlust fruchtbarer Bodenschichten führt. Erhöhte Lufttemperatur begünstigt die Ausbreitung wärmeliebender Parasiten. Der Klimawandel gefährdet auch Tiergesundheit und die Produktivität in der Tierhaltung. Anpassungsmaßnahmen bestehen darin, möglichst wärmeliebende Arten (zum Beispiel Mais und Hirse) anzubauen. Ackerbäuer*innen können auch die Humusbildung durch standortangepasste Fruchtfolge und konservierende Bodenbearbeitung fördern. In der Tierhaltung lässt sich durch die Förderung stresstoleranter Nutztierrassen langfristig die Produktion sicherstellen.

Outdoorarbeiter*innen in der Landwirtschaft arbeiten unter höheren Jahresdurchschnittstemperaturen, wodurch sich das Risiko für körperliche Erschöpfung und Hitzeschlag erhöht. Die verstärkten UV-Strahlungen erhöhen das Hautkrebsrisiko. Die erhöhte Lufttemperatur kann Pollenbelastung verstärken und die Ausbreitung übertragbarer Krankheiten durch Zecken und Mücken begünstigen. Ertragsplanung für Landwirt*innen wird durch die neuen klimatischen Bedingungen erschwert. Unter anderem der Bewässerungsbedarf wird sich in den sommerlichen Monaten deutlich erhöhen.

Wir bereiten Beschäftigte von heute darauf vor, in der Welt von morgen zu arbeiten

Arbeitnehmer*innen sind zentrale Akteur*innen in der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel. Wir bereiten Arbeitnehmer*innen auf die klimawandelbedingten Veränderungen ihrer Branchen vor und unterstützen sie darin, den Weg ihrer Branche in die CO2-Neutralität mitzugestalten.

Berufsschulbildung und Klimapolitik gehen Hand in Hand

Unsere Bildungsarbeit ist auf die Förderung systemischen Denkens ausgerichtet. Entsprechend den Grundsätzen der Berufsbildung für Nachhaltige Entwicklung (BBNE) erlernen Auszubildende wie Ökologie, Ökonomie und Sozio-Kulturelles einander bedingen und welche Rolle ihre Arbeit im sozial-ökologischen Wandel spielt.

Vom Betrieb in die Welt und zurück

Climate B-Ready vereint Kompetenzen aus Wissenschaft, Beruf und gewerkschaftlichen Mitbestimmungsgremien. Best-Practice-Beispiele im branchenspezifischen Umgang mit den Klimawandelfolgen werden mit Erkenntnissen aus der Klimaforschung verbunden und didaktisch aufbereitet. Interaktive Methoden fördern praktische Kompetenzen in der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen sowie die Diskussion über Chancen und Risiken für den Wandel ihrer Branche. Die praxiserprobten Lerninhalte werden anschließend für ein breites Publikum zugänglich gemacht und verbreitet.

Materialien

In Bearbeitung

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Aktuelles

Die Projektpartner*innen

PECO Institut e. V.

Das PECO-Institut engagiert sich gemeinsam mit der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) für eine nachhaltige Bildung. In enger Zusammenarbeit führen wir Projekte, Seminare und Veranstaltungen zu den Themen Nachhaltige Entwicklung, Demokratie und Toleranz, Entwicklung der Arbeit und Ländlicher Raum auf nationaler und europäischer Ebene durch. Als gewerkschaftsnahe Einrichtung ist PECO die soziale Dimension von Nachhaltigkeit besonders wichtig. Soziale Nachhaltigkeit betrifft zum Beispiel den Arbeitsschutz und die Arbeitsplatzgesundheit. Nachhaltige Arbeitsplätze müssen den Beschäftigten ein gesundes Arbeitsleben bis zur Rente ermöglichen. Dafür möchte das PECO-Institut mit den durchgeführten Projekten die Gestaltungs- und Handlungskompetenz der Beschäftigten in Bau, Landwirtschaft und Gebäudereinigung stärken.

Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)

15 000 Menschen entscheiden sich jedes Jahr in Deutschland Mitglied der IG BAU zu werden. Aus gutem Grund: die IG BAU unterstützt und schützt ihre Mitglieder, sie hilft und berät, sie ist erfahren und sie ist erfolgreich im Einsatz für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen. Die IG BAU hat in den vergangenen 150 Jahren eine Fülle von Rechten und sozialen Leistungen erkämpft: vom Tariflohn und Mindestlohn über Urlaubsansprüche, Kündigungsschutz und Zusatzversorgung bis hin zu geregelten Arbeitszeiten.

Norddeutsches Zentrum für Nachhaltiges Bauen (NZNB)

Das Norddeutsche Zentrum für Nachhaltiges Bauen (NZNB) ist Leuchtturmprojekt in Deutschland und Europa, wenn es um Nachhaltiges Bauen geht. Das NZNB qualifiziert, berät und vernetzt Menschen für eine Bauwende in Theorie und Praxis.

Institut für Bodenkunde und Standortslehre, Fachrichtung Forstwissenschaft der TU Dresden

Das Institut beschäftigt sich mit der „dünnen Haut der Erde“. Denn der Boden ist die komplexe Schnittstelle verschiedener Umweltmedien, z.B. im Wasserkreislauf. Als Standort für Pflanzen und Tiere sind Böden entscheidend für das Leben auf unserer Erde und die nachhaltige Entwicklung der menschlichen Gesellschaft.

Dieses Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH

Die ZUG ist eine Bundesgesellschaft und spezialisierte Projektträgerin für alle Themen rund um den Schutz von Umwelt, Natur und Klima. Sie koordiniert und betreut Projekte, die auf Klimaneutralität, die Aufrechterhaltung der Artenvielfalt und nachhaltige Entwicklung abzielen.